Wie alles begann......

Chronik des Wadriller Karnevals

Wenn man den Ursprung des Karnevals nach dem 2. Weltkrieg in Wadrill näher betrachten will, muss man etwas weiter zurückgehen und nicht in Wadrill, sondern im benachbarten Gehweiler suchen. Dort sind die Wurzeln des Wadriller Karnevals. Heute gehört Gehweiler ja zur Kultureinheit Wadrill-Gehweiler-Reidelbach. Die Gehweiler Narren waren es, bereits in den 50er Jahren in Gehweiler im Saal des Gasthauses Treitz (Klosen), heute Ilse Klaus-Baur, eine Kappensitzung in der närrischen Session abhielten. Davon angespornt wurde der damalige "Körcher" Gesangverein Constantia. Er lud die Gehweiler Narren ein, in Wadrill im Vereinslokal Zennisch eine Kappensitzung zu halten , Es war eine für die damalige Zeit gelungene Sitzung unter der Leitung von Nikolaus Spang. Die damaligen Sänger von Constantia, der zweite Gesangverein in Wadrill hieß Liederkanz, sagten sich , das können wir auch. Sie hatten ihre Familienabende immer schon sehr humorvoll gestaltet und sie hatten auch die entsprechenden Leute dazu. Sie hielten 1956 eine eigene Kappensitzung in der Zennisch-Narrhalla, was sie auch in den nächsten Jahren fortführten. 

Der Wunsch, in Wadrill bei so vielen guten Büttenrednern und närrischen Talenten einen eigenen Karnevalsverein zu gründen wurde immer lauter.  Zu dieser Gründung kam es dann im Jahr 1964. Im Herbst 1964 traf man sich im Saale des Gasthauses "Stroh" um eine Gründungsversammlungabzuhalten. Zahlreiche Interessenten kamen zu dieser Veranstaltung und es wurde eine "Interessengemeinschaft Karnevalsverein zur Durchführung eines Rosenmontagsumzugs" gegründet.

Folgender geschäftsführender Vorstand wurde gewählt: 
1. Vors. Alois Barth, 
2. Vors. Lorenz Treitz, Schriftführer Dagobert Nickels, 
Kassierer Hans Marmitt

Damit war eigentlich der Grundstein für den Karnevalsverein Wadrill gelegt. Ab diesem Zeitpunkt gab es noch einige Jahre lang zwei Sitzungen in der närrischen Session: Eine vom Gesangverein in der Zennisch-Narrhalla und eine weitere vom Karnevalsverein in der Forsthof-Narrhalla. Für Martin Görgen begann damit eine Doppelbelastung, denn er leitete beide Sitzungen als Eferratspräsident, eine nicht ganz leichte Aufgabe, zumal er als Sitzungspräsident maßgeblich für die Programme verantwortlich war. Als diese Doppelbelastung wegfiel mussten dann aufgrund der großen Nachfrage auf der„Furstuff“ zwei Sitzungen mit gleichem Programm an einem Wochenende gehalten werden. Dies war nicht immer leicht, mussten doch die Akteure an zwei Abenden hintereinander fit sein, auch wenn am zweiten Abend der Schädel vom Vorabend noch brummte. Narren sind auch nur Menschen.

 

 

1. Prinzenpaar 1965, Prinz Hans (Marmitt) I. & Prinzessin Lieselotte (Lorig-Nickels)

Faasendumzüge und Wagenbau

Am Rosenmontag des Jahres 1965 wurde dann der1. große, durchorganisierte Karnevalsumzug durchgeführt und zwar in Pracht und Größe wie ihn Wadrill bis dahin noch nicht erlebt hatte.

Dieser Turnus der Kappensitzungen wurde beibehalten bis 15 in der Stadthalle Wadern mit ca. 800 Besuchern stattfand. Man sparte dadurch Geld und hatte gleichzeitig die Chance etwas zu verdienen. Dieses „Fremdgehen“ in der Stadthalle Wadern endete im Jahr 2003 als man in die neue Wadrilltalhalle einzog. Da diese jedoch kleiner ist als die Waderner Stadthalle wurden wieder zwei Sitzungen mit gleichem Programm notwendig; man entschied sich jedoch diese an zwei aufeinander folgenden Wochenenden durchzuführen. 

Erwähnen möchten wir noch die Seniorensitzungen in der Forsthof-Narrhalla. Unvergessen bleibt die Sitzung, bei der sich eine Gasflasche, die als Qualmerzeuger bei einem Schautanz eingesetzt wurde, selbstständig machte und wie eine Rakete durch den Saal schoss. Gott sei dank gab es dabei „nur“ Verletzte. Die Sitzung wurde sofort abgebrochen, später wurden dann auf Anregung von mir mit Unterstützung der Stadt Seniorensitzungen in der Stadthalle durchgeführt, gestaltet von den Narren aus Lockweiler, Wadern und Wadrill. Diese Sitzungen waren als zentrale Seniorensitzungen der Stadt Wadern gedacht, wobei die Stadt Wadern den Fahrdienst mit Omnibussen organisierten. Anzumerken ist weiterhin, dass sich die Wadriller Narren den Namen „Die Fratzenmacher“ erst 14 Jahre nach der Gründung zulegten, bis zu diesem Zeitpunkt nannten sie sich „Karnevalsverein Wadrill“. Auch dieJubiläen 1x11, 2x11 und 3x11 sollen nicht unerwähnt bleiben, sowie das große Zirkuszelt, das beim letzten Jubiläum den Dorfplatz schmückte. Beim 1x11 jährigen Jubiläum waren es die Wadriller Narren unter ihrem damaligen 1. Vorsitzenden, für die Fratzenmacher unvergesslichen Alois Barth, die das Jubiläum in den Sommer verlegten. Dieser Vorgang war bis dahin einmalig in der saarländischen Karnevalsgeschichte. Auch die Rosenmontagsumzüge in den 44 Jahren seit Bestehen des Vereins, waren immer ein Anziehungspunkt für alle Närrinnen und Narren im Hochwald. 

                Ende der 70er wir die Namensgebung "Die Fratzenmacher",nachdem in einer namensgebenden Versammlung keiner einen Namen fand und am Tresen des Vereinslokals eine angetrunkene Wadriller Persönlichkeit in die Menge rief:                                                            "Ihr seid doch all Fratze' macher".